Geschichtliche Entwicklung
Das linksrheinische Gebiet zwischen Mainz, Worms und Bingen ist eine der traditionsreichsten Weinregionen Deutschlands. Schon die Römer haben hier Wein angebaut, und auch die älteste Urkunde über eine deutsche Weinbergslage betrifft eine Lage in Rheinhessen, nämlich die "Glöck" im weltberühmten Nierstein. Rheinhessen bietet dem Wein ideale Bedingungen, denn er braucht neben geeignetem Boden vor allem viel Sonne, und die hat er hier, in Stunden pro Jahr gerechnet, mehr als reichlich. Ein Drittel Rheinhessens ist mit Reben bepflanzt: gut 26.000 Hektar, ein Viertel der gesamten Rebfläche Deutschlands. Damit ist Rheinhessen das größte deutsche Weinanbaugebiet.
In normalen Jahren werden von den rund 6.000 rheinhessischen Winzern über zwei Millionen Hektoliter Wein produziert. Von großen Erzeugergemeinschaften und Winzergenossenschaften über renommierte Weingüter bis zu kleinen Nebenerwerbsbetrieben reicht das Spektrum des Weinanbaus. Da Winzer bekanntlich eigenwillige Leute sind, ist die Vielfalt der aus Rheinhessen stammenden Weine mindestens so breit gefächert wie die Ansichten der Winzer darüber, was einen guten Wein ausmacht.